Rinderzüchterin Rosi Behringer
REWE Kaufmann Günter Götzelmann

Gemeinsam für mehr Tierwohl

Riesige Rinder, die auf der Weide stehen und interessiert schauen, während sie mit kreisendem Kiefer kauen. Dazu eine Handvoll argwöhnische Schafe und neugierige Ziegen. Hängebauchschweine, ein paar Hühner, das ein oder andere Pferd. Ein verschmuster Hund und ein frecher Kater, der sich immer ins Blickfeld schleicht. Es ist wie in einem Roman von Enid Blyton auf dem Charolais-Rinder-Hof von Rosi Behringer. So soll ein Bauernhof aussehen. Dieser Auffassung ist auch Kaufmann Günter Götzelmann.

„Es ist eine Idealvorstellung davon, wie Tiere gehalten werden sollten. Ich habe bisher nichts Vergleichbares gesehen.“ Wenn Herr Götzelmann von Rosi Behringer spricht, ist seine Stimme voller Lob und Bewunderung. Sie kennen sich schon über 30 Jahre, wie man sich auf dem Land eben kennt. Und Frau Behringer ist Stammkundin im REWE von Herrn Götzelmann. Das qualitativ überzeugende Fleisch ihres Hofes verkauft er dort seit März 2019. Wie das kam, ist eine schöne Geschichte: Rosi Behringer betreibt den Hof seit 17 Jahren mit ihrer Familie, den Löwenanteil der Arbeit stemmt sie jedoch selbst – als Nebentätigkeit. Eine ziemliche Herausforderung: von Anbau und Ernte des Futters über die Aufzucht und Pflege der rund 150 Tiere, den „Haushalt“ in den Ställen, bis zur Schlachtung und schließlich dem Verkauf des Fleisches. Ein ungeheures Arbeitspensum für eine Person. Darauf sprach sie Herr Götzelmann an, als sie zum Einkaufen im REWE Markt war. „Rosi Behringer ist eine starke Frau. Wenn sie wollte, könnte sie noch sehr lange genauso weitermachen, aber ob das so gesund wäre?“, gibt er zu bedenken. Also fragte er sie, ob er ihr etwas Arbeit abnehmen könnte, wenn sein Markt den Verkauf übernehme. „So kann sie sich voll und ganz auf ihre Tiere konzentrieren – und für meinen Markt ist es natürlich ein enormer Gewinn, ihr Fleisch verkaufen zu dürfen.“ Frau Behringer gefiel die Idee sehr gut, etwas mehr Zeit für das Wichtigste zu haben: die Tiere.

Von Anfang bis Ende dabei

Jedes einzelne Rind wird von Behringer begleitet: von dem Moment, in dem es auf die Welt kommt und sie fragt „Na, wo ist die Mama?“ bis zur Schlachtung unter ihrer Aufsicht. Diese findet im Nachbarort statt, denn lange Tiertransporte kommen für sie nicht in Frage. Jedes Rind bekommt von ihr einen Namen und verbringt sein Leben in Würde. Und die Tiere hören sogar auf ihre Namen – manche witzeln: Die Stiere würden ihr hinterherlaufen wie kleine Hunde. „Kälber sind bis zu einem Jahr bei der Mutter und Rosi Behringer vermarktet keine Milch. Sie sagt, die Milch gehöre den Kälbern“, erzählt Götzelmann, der schon oft auf dem Hof gewesen ist. Beim Fleischverkauf im Laden später steht dann ein Schild mit dem Namen, der Geschichte und Herkunft des Tieres.

Ein guter Start bei REWE

Im Moment befindet sich die Zusammenarbeit in einer Übergangsphase: Rosi Behringer verkauft ihr Fleisch zum Teil selbst, zum Teil wird es im Markt von Günter Götzelmann verkauft. Bald soll der gesamte Verkauf über REWE laufen, das würde ihr gefallen. Geplant ist auch, dass sie dann hin und wieder im Verkauf bei Herr Götzelmann im Laden aushilft, die Mitarbeiter weiterbildet und einfach weiterhin präsent ist. „Ich glaube, es ist ihr wichtig, auch in Zukunft das Fleisch über die Theke reichen zu können, damit sie den Kunden sagen kann, dass es etwas Besonderes ist. Und wenn sie nicht da ist, dann kann sie darauf vertrauen, dass wir es ihnen sagen“, verspricht Götzelmann. „Da haben wir beide dieselbe Haltung. Und bei einem so herzensguten Menschen ist das sowieso Ehrensache.“